MICHAELISZEIT:
Mut zur Initiative
Die ganze Anthroposophie konnte nur unter Mitwirken des Erzengels Michael in die Welt kommen. So könnte man als Buchempfehlung für die bevorstehende Michaelszeit im Jahreslauf auch gleich fast alle in diesem Onlineshop vorhandenen Bücher aufführen! Jeder Mensch steht aber in einem individuellen Verhältnis zu Michael. Das kann reichen von „Was ist bloß ein Erzengel?“ bis zu „Jetzt im August ist Uriel noch im Vordergrund, Michaels Wirken tritt doch erst im Herbst hervor.“
Grob zusammengefasst könnte man sagen: In früheren Zeiten empfanden Menschen ihr Denken als eingegeben aus einer geistigen Welt. Das Wesen, dass diesen Gedankenkosmos verwaltete war eben Michael. Inzwischen empfinden wir die Denkkräfte als etwas, das wir selbst handhaben. Wenden wir sie nur für egoistische Ziele im äußeren, materiellen Dasein an, bleiben sie in der Sphäre der Vergänglichkeit. Richten wir sie liebevoll auf die Entwicklung einer freien und harmonischen Gemeinschaft aller Wesen (auch der übersinnlichen) dieser Welt, so wird uns Michael bei der Umsetzung im äußeren Leben helfen.
Hier also zunächst eine Auswahl von Büchern, die in die geistigen Hintergründe der Jahreszeitenfeste einführen:
Anthroposophische Betrachtungen aus sieben Jahrzehnten. Dieses Lesebuch versammelt in 50 Beiträgen von 34 Autoren Betrachtungen zu allen Jahresfesten. Jedem Fest ist ein umfassender Beitrag des Herausgebers vorangestellt. Eine einleitende Betrachtung blickt auf kosmische und rhythmische Aspekte des Jahreslaufs
Wer sich intensiver mit Texten Rudolf Steiners selbst beschäftigen möchte, findet in einer kleinen aber konzentrierten Schrift Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit vieles über das Zusammenwirken von Menschen und übersinnlichen Wesen. Außerdem möchte ich drei Bände (die Links führen zu den Taschenbuchausgaben, sie sind auch gebunden erhältlich) aus dem Vortragswerk von Rudolf Steiner hervorheben, die besonders in die Michaelszeit passen:
Die Erscheinungen des Jahreslaufs werden von Rufdolf Steiner als rhythmische Lebensvorgänge des Organismus Erde geschildert. Der Zusammenhang der Feste im Jahreslauf mit diesen Lebensvorgängen wurde früher unbewusst erlebt. Es kommt aber immer mehr darauf an, dass wir Menschen diese Vorgänge bewusst mitvollziehen und so die menschliche Kultur und das Zusammenleben innerhalb des Organismus Erde harmonisch weiterentwickeln.
12 Vorträge, Dornach 1919. Inhalt (Auswahl): Der Mensch als Mittelpunkt des Universums / Die soziale Frage als Problem der Gesamtmenschheit / Irdisches Geistesleben und vorgeburtliches Dasein / Die Dreigliedrigkeit des sinnlichen und übersinnlichen Lebens. Der Missbrauch geistiger Fähigkeiten als Krankheitsursache des sozialen Lebens / Über die Ursachen des ersten Weltkrieges / Das Interesse der drei nächst höheren Hierarchien an den Menschen. Das prophetische Erziehen / Das Verhältnis des Menschen zu seinem Engel im Schlaf. Die geistigen Kämpfe zwischen Ost und West / Heidnische und jüdische Kultur. Die Inkarnation Luzifers und die Vorbereitung der Inkarnation Ahrimans. Der Sinn der Verschiedenheit der vier Evangelien
Wer anfängt, mit der Anthroposophie zu leben, kann sich fragen, wie nun eigentlich Selbsterkenntnis und Erkenntnis der Welt einschließlich seines inneren geistigen Wesens mit Unterstützung Michaels zu einem fruchtbaren menschlichen Handeln führen können. Kurz vor seinem Tod hat Rudolf Steiner in den „Leitsätzen“, den dazugehörenden Aufsätzen und „Michaelbriefen“ wertvolle Anleitungen gegeben. Über michaelisches Wirken gibt es auch viele Bücher anderer Autoren.
Der Erkenntnisweg der Anthroposophie – Das Michael-Mysterium
Rudolf Steiner schrieb nach der Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft (1923) bis zu seinem Tode im März 1925 eine Folge von 185 «Anthroposophischen Leitsätzen» sowie regelmäßige Briefe «An die Mitglieder», die im Nachrichtenblatt «Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht» wöchentlich gedruckt wurden.
„Seit 1879 leben die Menschen in der gegenwärtigen Michael-Epoche. Dies bedeutet, dass die Michael-Mysterien heute in der Menschheit walten. In ihrem Mittelpunkt steht der Weg, auf dem Michael als Zeitgeist die Menschen heute zu Christus führen möchte. Auf besondere Weise sind die Michael-Mysterien im Kosmos mit dem Karma der anthroposophischen Bewegung verbunden.“ (Sergej O. Prokofieff.
In seiner eindringlichen und ausführlichen Art öffnet Sergej Prokofieff den Zugang zu den geistigen Weiten hinter jeder Zeile der Michael-Meditation. Und beim Lesen der Besprechnung der Eurythmie wünscht man sich sehr, dass es doch mehr Eurythmisten geben möge, um so etwas real erleben zu können.
Das Buch enthält 17 Studien, die in direkter wie indirekter Beziehung zum Christus-Michael-Thema stehen. Sie bewegen sich um das Mysterium von Golgatha und sein Fortwirken in der Gegenwart und Zukunft, im Leben des Menschen, in seinem Herzen, in seinen Krisen und seiner Geschichte, nahe am Abgrund der Zeit. «Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.» (Hölderlin)
Wie kann man so über Michael und seine geistige Regentschaft seit 1879 sprechen, dass der mit anthroposophischen Terminologien nicht vertrauete Leser folgen kann und auch der mit den Wassern aller Michael-Darstellungen Rudolf Steiners gewaschene Kenner Neues sehen und denken lernt in Bezug auf die Bedeutung Michaels? Mit diesem neuen Michael-Buch ist eine Antwort gegeben. In allgemein verständlicher Sprache und anknüpfend an die Geschehnisse unserer Gegenwart wird zu einem inneren Begegnen mit Michael geführt. (Johannes Greiner, in Der Europäer Jg. 20, Nr. 09/10)
Das Büchlein bietet mit (…) auf eigene Wahrnehmungen gestützten und mutigen Aussagen zur Michael-Prophetie eine gute Grundlage, um dieses Thema vor allem im Gespräch mit Freunden weiter zu vertiefen und durch eigene Beobachtungen zu ergänzen, wie überhaupt die Intention des Autors darin besteht, nicht nur die Selbsterkenntnis, sondern das «Wiederbegegnen» innerlich anzuregen: «Denn geschrieben steht über uns mit übersinnlichen Lettern: Werdet euch bewusst, dass ihr ja wiederkommen werdet vor dem Ende des 20. Jahrhunderts und am Ende dieses 20. Jahrhunderts, das ihr aber vorbereitet habt! Werdet euch bewusst, wie das dann sich ausgestalten kann, was ihr vorbereitet habt!» (Steiner, 28.7.1924, GA 237). Andreas Neider, Das Goetheanum 33/34, 2018