KÜNSTLICHE Intelligenz


Bedroht die Entwicklung der Computertechnik die Menschheit?


Gewisse Gewinner der derzeitigen seit der Coronazeit enorm beschleunigten Veränderungen der weltweiten Kultur stehen bereits fest: Google, Amazon, Facebook, Apple ... Am 30.10.2020 war in der Presse zu lesen, dass die zuletzt gemeldeten Quartals(!)gewinne dieser Firmen zusammen bei 38 Milliarden Dollar lagen. Was wird mit diesem Geld eigentlich gemacht? In seinem Buch Menschlicher Geist und Künstliche Intelligenz beschreibt Edwin Hübner, wie Google von Anfang an eine gigantische Datensammlung als Grundlage für die sogenannte Künstliche Intelligenz anlegt. Google fördert Gentechnik zur Erzeugung „künstlicher“ neuer Wesen und Stoffe, Nanotechnologie zur Verbesserung des menschlichen Körpers, Robotertechnik, bis hin zu einem kompletten technischen Ersatz für den verderblichen menschlichen Leib bzw. das Gehirn, in dem die „Software“ Individualität, einmal dahin übertragen, eine Unsterblichkeit erlangen soll.
Das wirft die existenziellen Grundfragen auf: Was ist der Mensch? Was ist das „Ich“ und wie wird es gebildet? Was sind Schöpfung und Materie (woraus ja auch Computer gebaut werden), Leben, Tod und Ewigkeit?

Anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Chemie an die zwei Erfinderinnen der Genmanipulationsmethode CRISPR erschien am 11.10.2020 in Spiegel online eine Kolumne von Christian Stöcker. Der relativ allgemein gehaltene Text verweist auf die Kombination dieser Methode mit Arbeitsweisen der Künstlichen Intelligenz (z.B. in der Directed Evolution): Computerprogramme steuern automatisch die Erzeugung neuer Organismen, die es bisher nicht gab und diese Organismen sollen dann Stoffe hervorbringen, die es ebenfalls bisher noch nicht gab. Über diese Methode soll z.B. die Brücke zwischen organischen Kohlenstoffverbindungen und Silizium geschaffen werden, sodass Computerbauteile fest mit lebenden Zellen verbunden werden können. Fazit der Kolumne: Das in Boston ansässige Unternehmen Ginkgo Bioworks zum Beispiel wirbt mit dem Satz: „Wir automatisieren das Organismusdesign.“ Seine „Biofabriken“ sind Ansammlungen autonom agierender Laborroboter. Maschinen, die Maschinen steuern, die dann lebende Organismen erzeugen.
Vor allem der Band Das Ende des Menschen? geht auf Lebensbereiche ein, in denen das wirklich Menschliche durch Computertechnik zurückgedrängt wird.


Meine Buchempfehlungen

9783772529559
Mit Menschlicher Geist und Künstliche Intelligenz legt Edwin Hübner eine sorgfältige Analyse der technologischen Entwicklung vor. Diese untersucht er hinsichtlich des Anspruchs, ob Rechner das menschliche Denken ablösen können. Aus logischen Überlegungen heraus führt Edwin Hübner den Leser in das anthroposophische Menschenbild ein und beschreibt für jeden denkenden Menschen nachvollziehbar, wie nicht nur dem Mensch, sondern auch den Kräften hinter der modernen Technik, geistige Wesen zugrunde liegen. Zu seinem wahren, geistigen Selbst zu finden und die geistigen Gegner der menschlichen Freiheit zu erkennen, sind die Voraussetzungen, um die wachsenden Gefahren der technologischen Entwicklung beherrschen zu lernen. Ein hochaktuelles und hilfreiches Buch!
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In diesem Buch sind Beiträge aus unterschiedlichen Lebensbereichen gesammelt, die auf zwei Tagungen am Goetheanum 2018 und 2019 über den Transhumanismus behandelt wurden. Der Transhumanismus wird grundsätzlich und im Umfeld der Philosophie dargestellt. In einem bemerkenswerten Beitrag wird gezeigt, wie klar Rudolf Steiner eine solche Entwicklung vorausgesehen hat. Rudolf Steiner stellt daher die Forderung, dass in dem unvermeidbaren Prozess des Zusammenwachsens von Mensch und Maschine im menschlichen Anteil für genügend starke, selbstlose, moralische Kräfte gesorgt wird. Weitere Beiträge beleuchten die Gefahren für die Ich-Entwicklung, die Notwendigkeit, bewusst an dem Verhältnis von Mensch zu Mensch beispielsweise in der Medizin zwischen Arzt und Patienten) zu arbeiten. Wie werden die Seelenkräfte Denken, Fühlen und Wollen noch bewusst ergriffen und ausgebildet (besonders auch in der Pädagogik), was steht uns in der Reproduktionsmedizin bevor? Wie sonst kann der Mensch in der Zukunft wahrhaft schöpferisch tätig werden? In so einem Buch kann es keine fertige Antwort auf die Folgen der immer stärker werdenden transhumanistischen Entwicklungsschritte geben. Es fordert uns aber dringend auf, sich der menschheitsgeschichtlich außerordentlich angespannten Situation bewusst zu werden! Sehr lesenswert.
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1-Mondenlicht-Sonnenlicht
Laszlo Böszörmenyi war 45 Jahre als Informatiker beruflich tätig, von 1992 bis 2017 als Professor an der Universität Klagenfurt. Nach einer Begegnung mit Georg Kühlewind 1978 geht er fast ebenso lange den anthroposophischen meditativen Schulungsweg. In einer ruhigen und persönlichen Sprache führt er uns durch die naturwissenschaftliche Denkweise und durch Betrachtungen über das Phänomen der Sprache an sich zu einem Verständnis von Statistik, Künstlicher Intelligenz und dem Computerwesen. Mit diesem Verständnis geht einher, die Einzigartigkeit des menschlichen Geistes zu begreifen. Doch diese Einzigartigkeit gilt es, erst wirklich zu erringen und das Licht des Denkens zu verwandeln: Vom Mondenlicht (zeigt leblose Spiegelbilder) zum Sonnenlicht (zeigt die lebendigen Wesen). Die Hoffnung, durch technischen Fortschritt ohne eigene innere Anstrengung von der Mühsal des vergänglichen Lebens in die Leichtigkeit einer virtuellen „Existenz“ erlöst zu werden, ist eine Illusion. Durch eigene meditative Übung beginnen wir einen Weg, der Erlösung aller in der äußeren Erscheinung gebannten Wesen führen kann.
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Dieses Büchlein ist ein wahres Kleinod innerhalb der reichen Schatzkammer der Anthroposophie, wie sie uns Rudolf Steiner übermittelt hat.
Aus der Einleitung zu Ein Weg der Selbsterkenntnis: „In dieser Schrift ist angestrebt, geisteswissenschaftliche Erkenntnisse über die Wesenheit des Menschen zu geben. Die Darstellung ist so gehalten, daß der Leser in das Dargestellte hineinwachsen mag, so dass es ihm im Verlaufe des Lesens wie zu einer Art Selbstgespräch wird. Gestaltet sich dieses Selbstgespräch so, dass dabei vorher verborgene Kräfte sich offenbaren, welche in jeder Seele erweckt werden können, so führt dann das Lesen zu einer wirklichen inneren Seelenarbeit. Und diese kann sich allmählich zur Seelenwanderschaft gedrängt sehen, welche wahrhaftig in das Schauen der geistigen Welt hineinversetzt. Deshalb wurde das Mitgeteilte in der Form von acht Meditationen gegeben, welche wirklich durchgeführt werden können. Geschieht dies, so können sie geeignet sein, der Seele das durch die eigene innere Vertiefung zu übermitteln, wovon in ihnen gesprochen wird.“

Aus der Einleitung zu Die Schwelle der geistigen Welt: „In dieser Schrift werden in aphoristischer Form einige Schilderungen gegeben derjenigen Teile der Welt und der menschlichen Wesenheit, die geschaut werden, wenn die geistige Erkenntnis die Grenze überschreitet, welche Sinneswelt von Geisteswelt trennt. Es ist weder eine systematische Darstellung noch in irgendeiner Beziehung Vollständigkeit angestrebt, sondern es sind in freier Art einige Beschreibungen versucht von geistigen Erlebnissen. In dieser Beziehung soll auch diese Schrift, wie die im vorigen Jahre veröffentlichte «Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen» meine anderen Schriften ergänzen und erweitern. Doch ist auch hier versucht, die Darstellung so zu geben, dass die Schrift für sich selbst, ohne die Kenntnis der andern, gelesen werden kann.“
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